RAW-Printing

(Letzte Änderung dieses Kapitels: 11.10.2022)

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RAW-Printing

(Letzte Änderung dieses Kapitels: 11.10.2022)

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RAW-Printing meint im Kontext vom VPD-basiertem Drucken das "Durchschleifen" der Druckaufträge as-it-is. Dabei findet i.d.R., abhängig vom Eingangsformat und den gewählten Einstellungen, keine Veränderung des Druckstroms statt. Dieser wird 1:1 zum Drucker weitergeleitet. Es ist weiterhin kein Einsatz eines herstellerspezifischen Druckertreibers auf den Workstations und Terminalserver erforderlich.

 

Für das Drucken mit VPD ist ein XPS-Dokument als Eingangsdokument erforderlich. Dies wird i.d.R. korrekt unter Einsatz des VPD-Druckertreibers erstellt. Beim Einsatz von einem Spezialsystem, wie SAP, Dedalus Orbis (ehemals Agfa Orbis), IBM System i (AS/400, eServer iSeries, System i5), Microsoft Navision usw., kann es dazu kommen, dass das Eingangsdokument im Standard als ungültig erkannt wird und damit der VPD-Druck abbricht oder die Druckausgabe nicht wie gewünscht dargestellt wird. Hier kommt dann das RAW-Printing zum Einsatz. Durch eine Konfiguration des RAW-Printings können unterschiedlichste Dokumentformate erkannt und manipuliert werden. Dies ermöglicht ein wesentlich erweitertes Einsatzgebiet von VPD im Unternehmensumfeld.

 

Konfiguration

Im Standard ist das RAW-Printing deaktiviert. Dieses ist über die Perfomance-Profile in den Einstellungen vom steadyPRINT Center zu aktivieren (Datei > Einstellungen > Performance-Profile > [Performance-Profil] > steadyPRINT VPD > Erweiterte RAW-Druckfunktion aktivieren).

 

Hinweis

Neustart erforderlich

             

Nach der (De-)Aktivierung des RAW-Printings ist ein Neustart der steadyPRINT Server Dienste erforderlich. Des Weiteren sind die steadyPRINT Agents der Benutzer neu zu starten, damit die Änderung beim Benutzer angewendet wird.

 

Für die Konfiguration des Verhaltens steht in den Einstellungen vom Center der Bereich RAW-Druck zur Verfügung. Die dort verfügbaren Eigenschaften beeinflussen das Verhalten bei der Verarbeitung des Eingangsdokuments. Im Folgenden befinden sich einige gängige Szenarien, bei denen das RAW-Printing zum Einsatz kommt und eine Konfiguration möglicherweise erforderlich ist.

 

Labeldrucker

Der Druckstrom besitzt meist Inhalt, der 1:1 zum Labeldrucker durchzureichen ist.

 

Einstellung: LabelPrinterDriverNames

 

Beschreibung: Diese Eigenschaft gibt die Treibernamen von Labeldruckern an. Auf Serverseite wird vor dem Ausdruck geprüft, ob der Treibername des Zieldruckers übereinstimmt (es genügt ein Teil des Namens). Im Falle eines Treffers wird der Ausdruck als Byte-Strom unverändert (as-it-is) an den Drucker weitergeleitet.

 

Zulässige Werte: Kommaseparierte Liste von Strings

 

Beispielwerte: CAB, Citizen, Zebra

 

Endlospapierdrucker

Der Druckstrom besitzt meist Inhalt, der 1:1 zum Labeldrucker durchzureichen ist.

 

Einstellung: ContinuousPaperPrinterDriverNames

 

Beschreibung: Diese Eigenschaft gibt die Treibernamen von Endlospapierdruckern an. Auf Serverseite wird vor dem Ausdruck geprüft, ob der Treibername des Zieldruckers übereinstimmt (es genügt ein Teil des Namens). Im Falle eines Treffers wird der Ausdruck als Byte-Strom unverändert (as-it-is) an den Drucker weitergeleitet.

 

Zulässige Werte: Kommaseparierte Liste von Strings

 

Beispielwerte: Generic

 

Dokumentenformate

Abhängig von der eingesetzen Anwendung, welche über den VPD-Drucker den Auftrag sendet, können unterschiedlichste Dokumentenformate als Eingangsdokumente auftreten. Für gewöhnlich ist dies ein XPS-Dokument (Standard beim VPD). Jedoch können dies auch Eingangsdokumente sein, die z.B. Inhalt im PostScript- oder PDF-Format darstellen. An dieser Stelle sind viele weitere Formate denkbar. Das RAW-Printing verfügt derzeit über zwei Arten, den Dokumententyp zu erkennen, um diesen anschließend korrekt weiterverarbeiten zu können.

 

Erkennung des Dokumententyps anhand einer Präambel in String-Repräsentation

 

Einstellung: PreambleStrings

 

Beschreibung: Diese Eigenschaft gibt Präambeln von Dokumenten an. Damit wird erkannt, welches Format das Dokument besitzt. Anschließend kann dieses durch weitere optionale Verarbeitungsschritte manipuliert und schließlich an den Drucker weitergeleitet werden.

 

Zulässige Werte: Kommaseparierte Liste von Strings

 

Beispielwerte: ^XA,%!PS-,%PDF

 

Erkennung des Dokumententyps anhand einer Präambel in Character-Repräsentation

 

Einstellung: PreambleChars

 

Beschreibung: Diese Eigenschaft gibt Zeichen an, die am Dokumentenbeginn auftreten können, um den Ausdruck als RAW-Dokument erkennen und unverändert zum Drucker weiterleiten zu können. Sie dienen als Ersatz einer Präambel, wie sie für die Eigenschaft "PreambleStrings" definiert werden.

 

Zulässige Werte: Kommaseparierte Liste von Zahlen, wobei die Zahlen den Dezimalwert (NCR) eines Characters aus der ASCII-Tabelle darstellen.

 

Beispielwerte: 27,14

 

Auszug ASCII-Tabelle für Wert 27: U+001B (Unicode) |  (Hexa NCR) |  (Decimal NCR) | 1B (UTF8) | \u001B (Escaped Unicode) | Escape Character (Desciption)

Auszug ASCII-Tabelle für Wert 14: U+000E (Unicode) |  (Hexa NCR) |  (Decimal NCR) | 0E (UTF8) | \u000E (Escaped Unicode) | Shift Out (Description)

 

IBM System i (AS/400, eServer iSeries, System i5)

Die IBM-Systeme besitzen verschiedene Ausgabeformate, um einen Ausdruck zum Drucker zu senden. Sollte eine Darstellung als ASCII-Extended erfolgen, besteht die Möglichkeit den Dokumenteninhalt vor dem Ausdruck zu manipulieren. Dafür stehen die folgenden Eigenschaften zur Verfügung:

 

Eigenschaft

Beschreibung

PdfFontSizePortrait

Die Schriftgröße für in Portrait ausgerichtete Dokumente kann über diese Eigenschaft angegeben werden.

 

Zulässige Werte: float

 

Beispielwerte: 11.5

PdfFontSizeLandscape

Die Schriftgröße für in Landscape ausgerichtete Dokumente kann über diese Eigenschaft angegeben werden.

 

Zulässige Werte: float

 

Beispielwerte: 11.5

PdfMarginLeft

Eine Margin in Millimeter für den linken Rand kann über diese Eigenschaft angegeben werden.

Zulässige Werte: float

 

Beispielwerte: 5

PdfMarginTop

Eine Margin in Millimeter für den oberen Rand kann über diese Eigenschaft angegeben werden.

Zulässige Werte: float

 

Beispielwerte: 5

PdfMarginRight

Eine Margin in Millimeter für den unteren Rand kann über diese Eigenschaft angegeben werden.

Zulässige Werte: float

 

Beispielwerte: 5

PdfMarginBottom

Eine Margin in Millimeter für den unteren Rand kann über diese Eigenschaft angegeben werden.

Zulässige Werte: float

 

Beispielwerte: 5

DynamicBestFitForPortrait

Diese Eigenschaft (de-)aktiviert das dynamische Anpassen des Inhalts an die Dokumentengröße (A4-Portrait). Dabei wird die Referenzschriftgröße aus der Eigenschaft "PdfFontSizePortrait" verwendet. Der Seiteninhalt wird so lange verkleinert, bis er vollständig auf eine Seite passt.

 

Zulässige Werte: bool (True, False)

DynamicBestFitForLandscape

Diese Eigenschaft (de-)aktiviert das dynamische Anpassen des Inhalts an die Dokumentengröße (A4-Landscape). Dabei wird die Referenzschriftgröße aus der Eigenschaft "PdfFontSizeLandscape" verwendet. Der Seiteninhalt wird so lange verkleinert, bis er vollständig auf eine Seite passt.

 

Zulässige Werte: bool (True, False)

NumberLettersPerLineToPrintLandscape

Gibt die Anzahl der Zeichen an, ab wann eine Seite als Landscape behandelt wird. Hinweis: Das System kann keinerlei Informationen über die Seitenausrichtung mitliefern.

 

Zulässige Werte: int

 

Beispielwerte: 121

DocumentHeaderSpaceString

Dokumente mit einem freien Bereich (mehrere Leerzeilen) zu Beginn des Dokuments sind meist Belegdrucke. U.U. ist dieser zu groß, wodurch sich der Seiteninhalt auf die Folgeseite verschiebt. Dieser Bereich kann mit diesem "Pattern" erkannt und durch den Inhalt der Eigenschaft "DocumentNormalizedHeaderSpaceString" ersetzt werden.

 

Zulässige Werte: String

 

Standardwert: \r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n

DocumentNormalizedHeaderSpaceString

Diese Eigenschaft gibt den neuen Inhalt für eine Ersetzung des Seitenhalts zu Beginn des Dokuments an, der mittels der Eigenschaft "DocumentHeaderSpaceString" erkannt wurde.

 

Zulässige Werte: String

 

Standardwert: \r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n\r\n

 

Hinweis: Dokumente werden z.T. vor dem Ausdruck in ein PDF umgewandelt. Die betroffenen Eigenschaften beinhalten das Präfix "Pdf" im Namen.