(Letzte Änderung dieses Kapitels: 30.03.2023)
Mit der Version 8 verfügt steadyPRINT über ein Druckserver-Load Balancing für VPD-basiertes Drucken. Damit besteht die Möglichkeit vor dem Druck zu überprüfen, ob ein Druckserver verfügbar ist. Sollte ein Druckdienst ausfallen, kann dieser auf einen weiteren bereitstehenden Druckserver umgelegt werden. Der Benutzer bekommt von dem Ausfall nichts mit. Der VPD-Drucker bleibt aus Benutzersicht immer derselbe, egal von welchem Server der Auftrag gerade abgearbeitet wird. Anders als bei gewöhnlichen Druckerverbindungen ist kein Remapping auf einen anderen Druckserver erforderlich. Dadurch bleibt eine Anpassung des Druckernames (UNC-Pfad) aus. Einige Programme haben immer wieder Probleme mit wechselnden Druckerverbindungen. Diese transparente Vorgehensweise verhindert eine erhebliche Last auf Workstations, Terminalserver und die betroffenen Druckserver durch eine nicht mehr erforderliche Anpassung der Verbindungen.
Ein Load Balancing findet über die Definition eines Clusters mit einen Pool-Master statt. Letzterer dient als Referenz für die eingebundenen Drucker, Einstellungen und Druckvorlagen im Cluster. Unterhalb des Clusters findet die Organisation in Gruppen statt. Jeder Gruppe können mehrere Nodes angehören. Sie liefert einen Load Balancing-Status aufgrund der Health-Zustände der jeweiligen Nodes innerhalb der Gruppe. Das Load Balancing selbst findet dann zwischen den Gruppen statt und schließlich zwischen einzelnen Servern innerhalb einer Guppe. Somit könnten logisch zusammenhängende Server als Verbund definiert werden.
Definition eines Clusters
Für die Definition eines Clusters muss mindestens ein Druckserver in der steadyPRINT-Umgebung eingebunden sein. Dies gelingt wie gewohnt über die Import-Funktion im steadyPRINT Center. Anschließend kann über die Einstellungen (Center > Datei > Einstellungen > Load Balancing) die Einrichtung beginnen.
Abbildung 33: Load Balancing - Einrichtung Cluster
Der Clustername gibt den Namen des Clusters an. Er dient auch gleichzeitig der eindeutigen Benennung der Drucker auf dem Client. Ein Drucker aus dem Cluster "sP-Cluster-Germany" wird auf dem Client mit dem Namen "Testdrucker on sP-Cluster-Germany" erzeugt. Mit der Gruppe "Main" fasst der Administrator in diesem Beispiel mehrere Druckserver zu einer Gruppe zusammen. Mit einer weiteren Gruppe kann zwischen den Gruppen ein Lastausgleich stattfinden. Durch das Setzen des "Force"-Flags gelingt es, eine Gruppe zu präferieren. Nur wenn die gesamte Gruppe den Status "Down" erhält, druckt steadyPRINT über die nachrangigen Druckserver.
Hinweis |
Nodes erfordern steadyPRINT Server und replizierte Drucker |
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Jeder Druckserver, der im Cluster Verwendung findet, muss eine Installation vom steadyPRINT Server Dienst und korrekte VPD-Einrichtung besitzen. Des Weiteren erfordert ein Cluster die Replikation der Drucker auf allen Nodes (siehe Kapitel Druckserver-Replikation und -Migration). |
Hinweis |
Änderung von Einstellungen |
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Im Falle von geänderten Einstellungen sind die betroffenen steadyPRINT Server Dienste auf den Druckservern neu zu starten. Dies kann direkt über die angebotenen Schaltflächen oder manuell erfolgen. |
Verfügbare Load Balancing Algorithmen
Zu Beginn stehen zunächst zwei Algorithmen zur Verfügung:
• | Zufall (einfach): Wählt per Zufall einen Druckserver ohne Berücksichtigung des Status aus |
• | Zufall (statusbasierend): Wählt per Zufall einen Druckserver unter Berücksichtigung des Status aus |
• | Zufall (statusbasierend) mit Backup-Gruppen: Wählt per Zufall einen Druckserver unter Berücksichtigung des Status aus. Backup-Gruppen finden Verwendung, wenn alle primären Gruppen nicht erreichbar sind. |
Service Member Persistenz
Das Aktivieren der Service Member Persistenz dient dazu, dass während der gesamten Client-Laufzeit auf demselben Service Member-Knoten gedruckt wird. Sie ist abhängig vom jeweiligen Standort des Clients. In unterschiedlichen IP-Bereichen können damit unterschiedliche Druckserver zum Drucken Verwendung finden.
Backup-Gruppen
Die Backup-Gruppen dienen als Fallback für eine primäre Gruppe. Sollten alle darin enthaltenen Druckdienste nicht zur Verfügung stehen, findet eine Anwendung der Backup-Gruppen mit den dort hinterlegten Servern statt. Backup-Gruppen definieren Sie analog zu gewöhnlichen Gruppen im Hauptfenster eines Druckserver-Clusters. Anschließend können diese über den Reiter Backup-Gruppen einer Gruppe eingebunden werden. Damit dies gelingt, ist der Algorithmus Zufall (statusbasierend) mit Backup-Gruppen auszuwählen.
IP-Bereiche
Das Hinterlegen von IP-Bereichen für eine Gruppe dient dem standortbasierten Load Balancing. Die eingerichteten IP-Bereiche bilden für gewöhnlich Standorte ab. Diese können Sie sich im Load Balancing zu Nutze machen, um Druckaufträge auf Grundlage des Standortes vom Client zum nächstgelegenen/bestmöglichen Druckserver zu senden. Für die Auswertung der in der Gruppe hinterlegten IP-Bereiche findet die Client-IP-Adresse Verwendung. Nur wenn diese in die verknüpften IP-Bereiche fällt, werden die hinterlegten Server der jeweiligen Gruppe angewendet bzw. für das Bearbeiten des Druckauftrages herangezogen. Damit dies gelingt, ist der Algorithmus Zufall (statusbasierend) oder Zufall (statusbasierend) mit Backup-Gruppen auszuwählen.